Schwebungssummer

Innerhalb von Autobahnbaustellen, in denen man auch den Seitenstreifen mit befahren soll, erinnere ich mich, wegen der rhythmischen Querschläge, an die DDR-Autobahnen. Und „Schwebungssummer“ heißt ein Stück von Hainbach, das ich gerne, im Rückblick auf diese Fahrten, mit meinem Effektgerät und der Gitarre, nachempfinden würde.

Ein freier Tag im Atelier. Zeit zum driften in umbesetzte Räume. Auf einem kleinen Bildschirm lasse ich die Collagen dieses Jahres laufen. Meine produktive Zeit ist mit diesen Strukturen und Farben verflochten.

Aus ihnen tauchte in der Nacht, in einem Traum, die Theaterwelt auf. Ich hatte den Auftrag, für die Stückentwicklung einer Oper, ein Bühnenbild zu entwerfen. Dafür durchstöberte ich die Werkstätten und den Fundus nach geeignetem Material. In den Regalen und auf den Tischen lagen Folien, Papier, Stoffe und Mischformen davon. Ich formte diese Lagen, indem ich mich darauf ausstreckte, um mich dann zusammenzuziehen. Der so entstehende Faltenwurf blieb stabil und konnte zum Gebirge des Kanchenjunga montiert werden. Außerdem wurden auch Kostüme für den Chor, das Tanzensemble und das solistische Personal, aus diesem geformten Stoff hergestellt. Sie konnten auf diese Weise, im Gebirge getarnt, unsichtbar werden. Bei der weiteren Suche gelangte ich in ein gotisches Labyrinth, das tief in die Erde führte. Aus dem warmen Dunst stieg mir der feindliche Intendant mit seinem Gefolge entgegen, dem ich – größenwahnsinnig, wie oft im Traum – die Stirn bieten zu können glaubte.