Schweigen und Schauen

Seit Tagen habe ich das Gelände nicht verlassen. So versuche ich tiefer in eine Einsiedlersituation zu kommen, die es mir ermöglicht, weiter unter die Oberfläche zu sehen. Damit möchte ich mich den Prozessen annähern, die im Unterbewusstsein mit großer Geschwindigkeit ablaufen. Das bildet eine Form von Konzentration, die neu die Arbeit durchdringen und dort sichtbar werden kann.

Von 9.30 Uhr an, nach einem Telefonat, habe ich den ganzen Tag geschwiegen. Am Abend saß ich Stunde um Stunde im Freien und beobachtete die Dämmerung bis die Mauersegler verschwanden um den Raum den Fledermäusen zu überlassen. Später sah ich die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der kreisenden Sterne. Die warme Nacht umhüllte mich wohlig und erst sehr spät zog ich das Rolltor herunter. Kein Grund zur Ablenkung.

Im Garten bekam der alte, dem Tod nahe Zitronenbaum noch mal etwas neue Erde und Dünger. Japanischen Klee topfte ich ebenfalls um. An die großen Sukkulenten habe ich mich noch nicht herangetraut. Für diese Arbeit sind die Tage zu heiß.

Den Feiertag nahm ich ernst und arbeitete nicht, las in einem psychologischen Buch über Zwiegespräche. Es ist sehr eng mit Informationen geladen, dass mit etwas schwindelig wurde zwischendrin.