Endlich begann ich mit der Tuschmalerei auf dem Relief des ersten Weidenruten-Objektes. Trotz des geringen Risikos, musste ich innerlich etwas Anlauf nehmen, um mich kurz entschlossen daran zu machen. Dabei wäre es möglich, das ganz ruhig, im Vertrauen auf die Beherrschung der Mittel zu tun, Schicht um Schicht mit Grautönen, krakeligen Federstrichen und wässrigen Pinselwolken. Ein produktives Paar sind die Sicherheit, mit der die Arbeitsvorgänge vonstatten gehen können, und die Skepsis gegen die Routine. In diesem Spannungsfeld kann das zweite Doppelportrait gelingen, besser als das erste, das mir bei längerer Beobachtung, zu wenig frisch erscheint etwas behäbig, wäre da nicht der Kontrast von der Lupenreinen Spannung der Lasurmalerei, zu der großen Entfernung mit der man es betrachten muss.
Am Vormittag arbeitete ich geradezu wütend an der Verbindung der letzten zwei Sequenzen auf Rolle 8, wie ich es mir gestern schon vorgenommen hatte. Vielleicht wollte ich den Start in die Tuschmalerei, nur vor mir her verschieben.
Nach allem, am Abend, band ich noch einige Spiralen an einer der Weiden im Gärtchen. Ein ziemlich ungewohnter Anblick ist das in seiner Häufung, etwas gewalttätig vielleicht und auch surreal. Zwischendrin sitz ich in meinem sonnigen Rohrsessel und fädle einzelne Lavasteine auf, die ich dann in die gebundenen Schlaufen hänge.