Größere Umrisslinien in den Buchmalereien ergeben oft Mantelfiguren, Erscheinungen aus märchenhaften Erzählungen aus dem Orient. Zauberer, Händler und die strengen Sprecher der Herrschenden. Ihnen stehen abstrakte, sperrige Konstrukte gegenüber, die aus einer zerborstenen Architektur hervortreten. Ordnende Linien finden sich eher im Untergrund, über dem sich das Chaos stapelt. Der Versuch, es zu bändigen, bleibt auf halber Strecke stecken.
Immer wieder wirbelt die suchende Hand mit den farbigen Aquarellstiften über die schon bestehenden Liniengeflechte, um irgendwann eine Konkretisierung entstehen zu lassen. Es ähnelt skulpturaler Arbeit mit Schlagrichtungen, Spänen und der, im Holz verborgenen, Figur. Die leichten, fliegenden Holzstücke bilden auf dem Boden wieder Konstellationen, die an Gegenstände erinnern. Ich fege sie zusammen und streue sie in den Garten.
Auch das Schraubengewinde, mit dem ich die parallel laufenden Linien in die Seiten grabe, zerfasert das Holz mit dem ich es hin und her rollend in die Flächen drücke. Schichten aufbauen und abschleifen, neu stapeln und schauen, was übrig bleibt. So sieht meine Recherche in meinem inneren Archiv aus.