In der Morgensonne vor dem Atelier, auf einem Stuhl mit einem Kaffe in den Händen, dachte ich in der Stille, sofern sie am Sonntagmorgen von der Stadt herrühren kann, an den freien Raum. Diese Leere kommt mir in diesem Moment genau richtig vor. Es gibt kein Gesicht, keine Stimme, keine Geste und kein Blick, die mit Anlass zu einem Ärgernis wären. Nur die Perspektivänderung ergäbe eine andere Wuschkonstellation.
Während ich an meinem Frühstückstisch saß, dachte ich daran, mein Rasterportrait mit zwölf Jahre alten Tanzzeichnungen zu verbinden und fragte mich gleichzeitig, ob es nicht genügt, die Idee aufzuschreiben, wie so viele, die nur aufgeschrieben geblieben sind.
Zehn kurze sanfte Songs befinden sich auf dem neuen Dylanalbum, allesamt aus der Feder anderer. Sie begleiten den irritierenden Schatten meiner Feder, der lang gezogen nach Nordwesten zeigt. In der direkten Sonne, spiegelt ein kleines usbekisches Teeschälchen, seine goldenen Ornamentzeichnungen auf die graue Tischplatte, als wolle sie mir sagen: „So zeichnet man!“
Wenn niemandes Wort stört, sondern nur die eigene reduzierte Existenz ein Minimum an äußerer Anstrengung verlangt, lässt sich die Bedeutung der Linien und Farbflächen auf den Seiten meiner Bücher deutlicher spüren. Die Notwendigkeit, eine Gerade aus Indigo und Violett dort hinein zu zeichnen und sie zu verwischen, gewinnt an Gewicht.