Auf dem Schotterhügel, den ich für die kleinen Eidechsen eingerichtet hatte, sah ich das erste Junge dieses Jahres, kaum 3 cm lang. Fünf der Alten lagen kreuz und quer in einer Mulde der Kräuterspirale und wärmten sich schon in der Morgensonne.
In dem Roman „Das Vorkommnis“ von Julia Schoch über seelische Verirrungen in Familienzusammenhängen, las ich einen neuen „Ost-Ton“. Kein Gejammer, keine politische Aufarbeitung – nur eine unprätentiöse, nüchterne, schnörkellose Sprache, die auf den Punkt bringt, worum es geht: formbare Erinnerung und ihre Folgen. Außerdem lese ich Gespräche mit Wolfgang Rihm. Er spricht mir oft, wenn es um die künstlerische Arbeit geht, aus der Seele. Ich bin mit dem Strömen, Strudeln und mit dem Sog meiner Arbeit nicht alleine.
Greife ich bei den Buchmalereien auch in den Aquarellkasten, dann wird die Szenerie, wie heute, etwas aufgemischt. Es ging etwas rabiat zu, aber das brachte neue Aspekte und Leben in den „Orchestergraben“. Lektüre, Gartenarbeit und Müßiggang bestimmten den gestrigen Nachmittag. Das fällt mir etwas schwer, tut aber gut!