Sommertor

Im offenen Rolltor des Ateliers sitzend, vor den spitzen Sonnenstrahlen der weißen Gewitterluft, setze ich, zurück von einer Reise, einen Schlusspunkt und öffne das Buch für die Malereien. Die aufgeplusterten, gleißenden Wolkenberge mit den indigodunklen Bäuchen, können mir mit ihrem Grollen nicht drohen.

An einem meiner Zitronenbäume sitzt ein unsteter Zitronenfalter, für die kurze Verweildauer seine Fühler artig in den Wind streckend, den er dann taumelnd durchtanzt. Er kommt mir aufmerksam und manierlich vor.

Schottersteine sammelte ich von der Teveswiese zu einem kleinen Hügel daneben, der nun die Kinderstube für eine Anzahl winziger Eidechsen bildet, als seien sie dort unter der dunklen Wärme geschlüpft.

Die gestrigen Buchmalereien erzählen von Kathedralengrundrissen, dem Maßwerk und den Schwüngen der Kraftübertragung. Rankenwerk greift ins Leere, wird restauriert und wieder zerschlagen. Und die Plätze der Städte verschwinden zuerst unter den Eventarchitekturen, denn dem Spaziergänger muss der freie Blick eingerüstet werden, dann werden sie von traumlosen Menschenmassen entweiht.