Sommnerstagnation

Mein rechter Oberarm stößt, während ich am weißen, runden Tisch in meinem Gärtchen sitze, an eine gewachsene Holzstange, die zu dem Geheck gehört, das eine Grenze zur betonierten Umgebung bildet. Die aufgeschüttete Erde darunter verströmt noch die feuchte Kühle des vergangenen Gewitters.

Der Schienenverkehr auf dem Bahndamm hat sich, nachdem ein neues Gleis und neue Oberleitungen verlegt wurden, wieder normalisiert. Die Schirme der Restaurantterrasse werden für die Gäste, denen heute Königsberger Klopse angeboten werden, aufgespannt.

Weil wir gestern überraschend Gäste bekamen, kam ich nur zu den Variationen der Buchmalereien, den dazugehörigen Texten und der Collage fürs Netz. Diese Arbeitsvormittage verlaufen ruhig und gleichmäßig. Das private Universum dehnt sich still und langsam aus.

Zwischendurch kann ich, gemeinsam mit den Eidechsen, in der Morgensonne meditieren oder mit meinem Blick den Schlingpflanzen folgen von Blütenstandstation zu Blütenstandstation. Diese befinden sich im Übergang zur Samenproduktion für das kommende Frühjahr. Die Kapseln sind aber auch ein Wintervorrat für den Meisenschwarm, der mich täglich besucht.