Son Pont

Son Pont. Wie Suchscheinwerfer gleiten die Sonnenstrahlen, die durch die Lücken der schnell ziehenden Wolken den Weg nach unten finden über das bergige Grün. Wie grüne Lampen leuchten Kiefern, Eukalyptusbäume und Oliven im Gegenlicht auf. Ein paar gestaffelte Bergkämme folgen einer Senke, die gleich hinter der Terrasse beginnt. Das Land ist locker bestanden mit Palmen und Oliven zwischen den Terrassenfeldern. Nur die Landschaft ist jetzt wichtig und der Wind, der die Oliven silbrig klingen lässt. Leiser Gesang der Vögel – Felsen schauen aufgeschichtet aus den bewachsenen Hügeln heraus, irgendwo meckert eine Ziege. Noch ganz benommen von der Stille, nimmt mich die Harmonie der Landschaft für sie ein. Fast möchte ich, dass die Pinien mit den von Meereswind gegen die Hügel treibenden Vogelschwärmen davon treiben können, damit sich nichts dem Frieden, dem ich anheim falle entgegenstellt.

Am vergangenen Wochenende in Nierstein fühlte ich mich schon in den Süden versetzt. Die Gesteinsfarbe der Brocken die überall zu Mauern aufgeschichtet sind, wird von lichtem Ocker beherrscht. Die lichten Gebäude heben sich von dem etwas bläulichen Bergflanken ab. Gegen all diese Romantik habe ich Zitkos „Kunstwelt“ mitgenommen.

Jetzt schon Nachmittagslicht auf dem Buch, ein paar Autos in der Ferne, einzeln ausmachbar. Das Licht macht die Schatten tiefer und die Farben satter. Seine Wärme erreicht meine rechte Körperseite.

Manche Stellen der Kiefernwälder sehen so verwischt aus, wie meine Zeichnungen. Das machen die fast waagerechten Schatten, die sie durch sich selber hindurch werfen. Oder er Wind kann die Konturen pustend nach Osten verschieben und dann auflösen. Die Tage sind etwas länger als in Frankfurt.