Sonnenaufgang zwischen den Abrissruinen

Auf einer Fahrt nach Thüringen sah ich gestern Nebellandschaften, wie aus einem Klischeetraum. Darüber stand eine weiße Sonne, ein nur schwach leuchtender Planet in all dem hellen Grau. Nachmittags gegen 3 steht sie schon wieder tief.

Sonnenaufgang auf dem Weg ins Atelier, zwischen den Abrissruinen. Ich blieb stehen und ließ das Licht, durch die Augen, in mich hinein. Die Frau, die in der Restaurantspülküche arbeitet, überholte mich grußlos, blicklos, als wolle sie von der BILDFLÄCHE verschwinden.

Auch auf meinen Buchmalereien befinden sich Nebelbänke und verschlucken die Zeichen, die ich teilweise mit den Stiften wieder in den Vordergrund rücke. Diese Vorgänge folgen meinen Emotionen.

Im Familienkreis sitzt meine Väterarbeit als Figur auf einem der Stühle zwischen den angereisten Personen. Sie schaut mit mir herum und sucht nach den Ähnlichkeiten mit der verschollenen Großvaterfigur. Manches Lachen klingt, wie aus der entfernten Vergangenheit, am Tisch.