Die splittergefüllten Umrisse der Tanzfiguren und die Architekturfragmente des Berlin – Loop, fügen sich auf Rolle 8 zu einem Klang. Es ist als rauschten zwei Soundflächen aus weit auseinander liegenden Zeiträumen aufeinander zu, um sich in einer Kollision zu vermischen und dann neu zu ordnen. Bei diesen Tuschezeichnungen mit Rohrfeder, denke ich an Malereien von Jasper Jones, in denen er farbige Linienbündel nebeneinander setzte und in geometrische Muster goss.
Am Wochenende sahen wir zwei sehr unterschiedliche Abende in Schauspiel Frankfurt.
Zunächst, am Freitag in den Kammerspielen, eine Stückentwicklung mit dem Titel „1994 – FUTURO AL DENTE“. Meine Skepsis gegenüber dieser Teamarbeit hat sich wieder bestätigt. Trotz mancher temporeicher Blödelpassagen, über die ich wirklich lachen konnte, sackte der Spannungsbogen öfter in den Keller.
Ganz anders hingegen „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre am Sonnabend auf der großen Bühne. Die Rückschau einer dreiköpfigen Besetzung aus der Hölle auf das Leben. Jede Figur findet nur sehr zögerlich zum Kern ihrer Geschichte. Die Mäander der verdrängenden Gedankenschleifen straffen sich in drei Monologen, die erst nach intensiver Nachfrage den Grund für den Höllenaufenthalt preisgeben.
Das Donnern der Abrissarbeiten brandet an die Atelierfenster. Eine finstere Resonanz aus den Metallcontainern.