Zurückhangeln, nachts, Schritt für Schritt, gestern die Kälte, Materialeinkauf, Atelier, Filzpappe, Reliefs. Eine Mail von Vinzenz. Auf seiner Website sah ich „The Red One“ eine Arbeit, die er in NY gemacht hat. Fotografiert hat ihn dabei Devvon Simpson. Den Ausschnitt einer Fotografie habe ich in den Bildstreifen oben aufgenommen. Krishnababy zeigt während dessen auf eine Cagepartitur. Alles mischt sich mit den täglichen Zeichnungen.
Wie aus einer Zeitverschiebung tauchen immer mehr Missbrauchsfälle in der Öffentlichkeit auf. Die heute erwachsenen Kinder kehren ihr Innerstes nach außen.
Während meiner Arbeit am Handprint Frankfurt hatte ich mit einem Lehrer zutun, der später ein Buch über den Missbrauch an der Odenwaldschule geschrieben hat, dem er zum Opfer gefallen ist. Ich erinnere mich an seine Sprechpausen, an seine Erzählungen von Triathlontraining und an eine gewisse Distanzherstellung seinerseits. Drei Jahre später ist seine Geschichte erst bekannt geworden.
Im Atelier bin ich mit der Herstellung von Pappmache nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Ich weichte grobe Stücke der Filzpappe ein und rührte sie dann sofort mit der Bohrmaschine durch, wodurch das Material schnell zu einem Brei zerfloss. Sowohl Menge und Herstellungszeit entspannen mich mit Blick auf die Projektarbeit im Februar. So kann ich das Ausformmaterial schnell mit den Teilnehmern selbst herstellen und habe gleichzeitig einen weiteren Arbeitsschritt, den ich anbieten kann.
Ein erstes Exemplar des zweiten Reliefs ist außerdem wieder neu ausgeformt, womit der Fehlgriff der vergangenen Woche beseitigt wäre. Vinzenz hat auf die Reliefs positiv reagiert, obwohl er ja nun ganz anders zu arbeiten beginnt. Er schleifte ein rotes Tuch durch die grauen Häuserschluchten von New York: wehend schleifend gewunden verletzlich gefährlich rot.