Spuren Performance | Zuckmayer

Besuch einer Dame in meinem Atelier, die mich mit einer Performance beauftragen will, die mit meinen Wanderungsspuren zutun hat. Ich werde dabei die Zuschauer mit einbeziehen und sie zu den eigentlichen Akteuren machen. Das geschieht mittels eines Weges über den ich sie schicke und der aus einer Lage Papier und einem mit Druckfarbe eingewalzten Stück kräftiger Folie besteht. Somit schaffen sie mit ihrem Gang ein Stück Monotypie ihrer Spuren. Maja hat mir den Kontakt geschaffen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Carl Zuckmayer, dem wir schon im erinnernden Stolz der Niersteiner am Rhein begegnet sind, ist nun in Frankfurt mit seinem Stück „Des Teufels General“ präsent. Es hatte in den Kammerspielen des Schauspiels Premiere. Es war eine strenge Inszenierung, die in einem unifarbenen dunkelgrauen Raum spielte, dessen spärliches Licht einiges an Konzentration vom Zuschauer verlangte. In der Straßenbahn dachte ich auf dem Heimweg darüber nach, warum sie dieses Stück jetzt auf den Spielplan gesetzt haben. Dabei fiel mir auf, dass das Problem, für wen ich meine Fähigkeiten einsetze, für welches System, für welche Partei oder Organisation immer gegenwärtig ist. Mir kam es aktuell wie eine Parabel auf das Tun der Hasardeure auf dem Finanzmarkt vor, die von ihrer Gier und der ihrer Auftraggeber angestachelt Milliarden verzocken, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.