Stahllamellen

Die Kraft am Morgen, die durch das turbulente Wochenende aufgebraucht war, kam wieder, als ich mich an meine Buchmalereien setzte. Den Klang der Glocken in Dillenburg noch im Ohr, deren einer Guss wir beiwohnten, und die nun eingeweiht wurden, sprang meine Seele voraus und ich hatte Mühe, ihren Bildinspirationen zu folgen. Klänge wuchsen und flogen farbig davon.

Ich denke an die Stahllamellen der Bürsten die unter den Straßenkehrmaschinen rotieren, manchmal verloren gehen, damit ich die aufsammeln und mit ihnen Musik machen kann. Außerdem könnte ich sie für die Papiergravuren innerhalb der Buchmalereien nutzen. Vielleicht lässt sich auf diese Weise Musik in die Malerei übertragen.

Auf die Atmosphäre morgen in der Arche, dem ökumenischen Gemeindezentrum in Neckargemünd, bin ich gespannt. Ich will sehen, welche Inspirationen dieser Raum für mich bereithält, Klang, Licht, Glasfarben und Glocken. Ich frage mich auch wie weit meine Objekte von mit entfernt sind, wie fremd sie mir erscheinen werden. Wahrscheinlich wächst der Wunsch, sie gründlich zu verändern. Die Arbeit wird sein, sie mir wieder anzuverwandeln.