Stationentheater

Es gefällt mir gut, den Füller bei den Buchmalereien zu benutzen. Auf diese Weise nähern sich die Linien der Zeichnung und der Schrift, eine Begegnung, die ich auch auf Rolle 12 im Auge habe. Ich tauche die Feder in Wasser, sodass die Tinte erst stark verdünnt auftritt und erste später dunkler wird.

Auf einem Blatt Transparentpapier fand ich die Aufzeichnung eines GPS-Gangs auf dem Gustavsburgplatz. Mir kam sofort in den Sinn, eine Serie von Spaziergängen, Prozessionen und Choreografien zu machen, um sie miteinander zu bearbeiten. Die Abfolge von Wegpunkten ist die Grundlage von einem Stationentheater, das in mehreren Akten die Geschichte des Ortes und seiner Personen erzählt.

Der erste Kurs mit den Schülern in diesem Herbst, war mit 7 Jungs aus aller Welt und einem Mädchen aus der Ukraine, sehr lebendig. Wir unternahmen eine Expedition über die Landschaft der Kraftfeldform, die wieder unser Arbeitstisch sein wird. Danach zwang mich die heranrückende Kaltfront, meine frostempfindlichen Pflanzen umzusiedeln. Zwei Drittel von ihnen stehen nun schon im Atelier.