Stecklinge | Konzepte

Jetzt in der Morgensonne vorm Atelier, wieder in meinem Gärtchen, merke ich, wie es mir über Ostern, als ich nicht hier war, gefehlt hatte. Heute aber geht es um Hiersein um die aktuellen Projekte und somit endlich wieder um Arbeit. Nach ein paar Feiertagen stellt sich meistens ein Gefühl gewisser Leere ein.

Ein gestriger Osterspaziergang ging über die Rheininsel Knoblochsaue im Hessischen Ried. Ehemalige, später überschwemmte Ackerflächen stehen Teilweise voll mit einem dichten Weidengesträuch, das sich auf den Schwemmsandflächen ausgebreitet hat. Diese gewachsene Undurchdringlichkeit gefiele mir für die Umfriedung meines Gärtchens. Vielleicht kann ich in Pflanztöpfen Weidenstecklinge ziehen, um einen solchen lebendigen Zaun herzustellen.

In den Collagen für die Arbeitstagebücher gehen die Rasterpotraits Verbindungen mit den Verwischungen und Schwüngen der täglichen Zeichnungen ein. Die abstrakten Strukturen treffen auf die dokumentarischen. Im Zwischenraum dieser Figurationen soll die Spannung sitzen, die in dieser Form in dieser Werkreihe auftaucht.

Vor die Sonne hat sich eine Dunstschicht gesetzt, eine S-Bahn schnurrt vorbei. Heute habe ich mich Planungen, Konzepten und Anträgen zu beschäftigen. Da geh ich jetzt ran.