Auf Rolle 10 fügte ich ein symmetrisches Ornament in den Fries ein, das ich aus dem gefundenen Relief entwickelte. Indem ich es mit der vorausgegangenen Struktur überlagere, bricht die Symmetrie, die ihrerseits das Fließen der freien Formen stört.
Der Klang des Ortes, an dem meine Szenen spielen, kommt aus meiner Kindheit. Die Stille der Klosterteiche von Gerode, der Gesang der Russen im schwarzweißen Film „Der stille Don“, das heisere Geschrei der Zöglinge des Kinderheims, die mein Vater erzog. Marc, ein stiller Junge aus Rostow am Don, zeichnete hier im Atelier ein sehr schönes Reliefbild auf das Kraftfeldmaterial.
Ich halte mich bei den Buchmalereien zurück, weil ich schon früh, bei den ersten Verwischungen, bereit bin, mich nur noch auf die Farbspiele einzulassen. Dennoch erscheinen Figuren. Eine davon treibt in einer verzweifelten Fluchtpirouette zum Rand des Formates hin. Sie wird aber vom Schatten der hellbraunen Übermutter festgehalten – kein Entkommen!