Im Anschluss an die gestrige Fortführung der autobiografischen Arbeit mit dem Kinderportrait in Kombination mit einer Tanzzeichnung aus dem Jahr 2003, verdichtete ich die choreografischen Linien auf Rolle 6 mit einer „Rolle rückwärts“.
Imprägniert von hundert Jahre altem Angstschweiß entsteht die alte Turnhalle, ein historisierender Holzbau auf dem Schulgelände in Waltershausen, als ein Erinnerungsbild. Dort wurde ich zu einem Boxkampf gegen meinen Freund Andreas gezwungen – eine Marter und ein Trauma.
Indem ich in einem neuen zeichnerischen Ansatz nur die Umrisslinien des vergrößerten Rasterportraits abbildete, ergab sich ein neues Erscheinungsbild, das nun wieder viele neue Möglichkeiten in sich birgt. Ich setzte außerdem auf die unterschiedlichen Strichstärken, die sich daraus ergeben, dass die Feder, wenn sie frisch in die Tusche eingetaucht ist, einen satteren Strich erzeugt, der sich mit fortschreitendem Zeichnen, dünner werdend, fast verliert. Dieser Effekt erzeugt gemeinsam mit den Umrissen der Punkte und Felder eine luftig-wolkige Struktur, die das Raster weicher und fragmentarischer erscheinen lässt.
Auf einem einzelnen Blatt wiederholte ich das Portrait-Tanz-Motiv, um es nun mit Synaptischen Kartierungen kombinieren zu können. Das tat ich zunächst nur, indem ich die Transparentpapiere übereinander legte. Als nächsten Schritt will ich versuchen die Roll- und Wischstrukturen direkt zusätzlich auf das gezeichnete Blatt zu bringen.