Stückentwicklungen

Gestern löste ich die ersten zwei Abgusse der Reliefs mit den Nummern 5 und 6 aus ihren Formen. Ich wendete eine andere Abgusstechnik an, indem ich eine flüssigere Pappmachemasse mit einem Spachtel in einer dickeren Schicht auftrug. Das bewährte sich nicht sogleich, weil es einige kleinere Fehlstellen in den Abgüssen gibt. Im Gesamteindruck würde das nicht weiter ins Gewicht fallen. Aber es geht auch um die Nahansicht.

Am Wochenende sahen wir zwei Stückentwicklungen im Frankfurter Schauspiel und im Bockenheimer Depot. Dabei wurde in den Proben gemeinsam ein Stoff erarbeitet, aus dem eine Geschichte oder etwas Ähnliches entsteht. Das Schauspielensemble ist bei dieser Produktionsweise viel mehr eingebunden, was sich, wie ich meine, sehr positiv auf die Spielfreude auswirkt.

Nach der Performance „OUT OF ORDER“ der altehrwürdigen britischen Performergruppe „Forced Entertainment“ sahen wir noch „Der alte Schinken“, mit Frankfurter Schauspielern, geleitet von dem Volksbühnen – geschultem Team Stuhler – Koslowski. Deutlich steht der rasante Abend in einer Tradition, die Pollesch begründet hat, als wir ihn noch auf Pfälzer Kleinspielstätten sahen.

Forced Entertainment kommt ganz ohne Worte aus, wirkt nicht weniger virtuos, aber reduzierter, allgemeingültiger und klarer. Wiederholungen werden über die Schmerzgrenze hinaus durchgehalten und führen dann zu der verdichteten Qualität, die diese Arbeit ausmacht.