Meine Schülerinnen machen mir Spaß. Die muslimischen Mädchen kommen, nach kurzer Aufwärmzeit, sofort zum Ornament. Da kann man ihnen krass sperriges Material zur Frottage anbieten, sie entdecken zunächst seine Eignung für die Symmetrie. Ich lasse sie entwickeln, was ihnen damit einfällt und bin gespannt, ob sie irgendwann zum Gegenständlichen kommen. Der Versuch ihnen zu erklären, dass jedes Blatt seine Geschichte hat, mündete in die Addition der Gustavsburgplatz – Wanderungslinie zu den schönen Tusche-Schellackverläufen und in das Hinzufügen von Namen und Datum.
Gestern suchte ich nach geeigneten Abbildungen, die das Fundament illustrieren können, auf dem ich den neuen Handprint aufbauen will. Ich stieß dabei auf die Collagen von 2015 bis 2019. In ihnen wird deutlich, wie die Schichtungen funktionieren. Die Zöglingsportraits mit den Wanderungsspuren fügen sich hier in die tägliche Arbeit ein. Handprint Frankfurt und Frankfurter Kraftfeld sind weitere Projekte, die als Voraussetzung für die neue Arbeit funktionieren.
Heute setzte ich einen Handballenabdruck von 01_19_2010_001 in die aktuelle Buchmalerei. Innerhalb von einer Collage tritt diese Abbildung auf. Ich merke nun, wie wichtig die Scans sind, die ich seit 20 Jahren täglich von meinen 3 Malereien mache. Damit lässt sich jetzt gut arbeiten.