Szenisches

Die GPS-Linien vom Lustgarten schleichen sich in die Buchmalereien ein. Die Strichgeflechte nutze ich als Zeilenstruktur für die Verschriftlichungen der Tonbandprotokolle des IM „Lutz Lange“ und meines Interviews zum Palast: „…mir schwer fällt, dort linientreu meinen Dienst zu tun.“, trifft auf:„…für das Dresdner Schauspielhaus, glaube ich.“ usw..

Die Figuren, die in den Malereien auftauchen, bekommen mit den Worten zutun, sprechen sie selber überkreuz oder hören sie zumindest. Bei unserer letzten Schlossaktion in Berlin, meinte eine Mitstreiterin, dass es folgerichtig wäre, wenn meine nächste Arbeit eine Graphic Novel würde. Sieht man mal ab von den gängigen Stilformen dieser Gattung, ist an diesem Gedanken etwas richtig, denn in dem Moment, wo Text und Figuren gemeinsam auftauchen, wird das Denken szenisch.

Auch die Lindenholzobjekte in der Arche in Neckargemünd haben, in das Holz geschnittene, Liniengeflechte. Auf Transparentpapierrollen werde ich ausprobieren, wie diese Linien als Zeilen funktionieren. Die Texte, die dort hineinpassen, sind solche von Liebe und Verrat, Reichtum und Lüge und von Hingabe und Gebot. Es sind verdichtete Notizen von der Arbeit.