Gestern kaufte ich eine neue Kamera. Es gab mit der anderen oft Probleme, weil sie empfindlich auf Staub reagierte, der sich mit Vorliebe auf den Sensor setzte. Außerdem hat die Linse genau in der Mitte einen großen Kratzer. Das forderte mich bei der Bildkomposition deswegen auf eine spezielle Weise heraus, weil das Zentrum des Formates so immer unscharf blieb.
Ich hatte die Vorstellung von einem grauen Bild, das aus ganz vielen winzigen Farbschnipseln besteht. Es gab an der Ostsee einen Maler mit dem Namen Niemeyer Holstein. Der hatte in den zartfarbigen Malereien einen impressionistischen Gestus, der manchmal, besonders bei Winterbildern in diese Richtung ging, die ich mir vorstelle. Allerdings würde ich mir jeden Gegenstand verbieten.
Ich kam darauf, weil gestern eine der Tagebuchmalereien, mir scheinen das nun keine Zeichnungen mehr zu sein, so eine Farbigkeit ansatzweise in sich trug.
Meine Konzeptionsarbeit kam nicht so richtig in Schwung. Vieles lenkte mich ab, und erzeugte flirrende Zeit ohne Kontur. Heute also ein erneuter Versuch. Habe noch Zeit genug, weil ich früh aufgestanden bin.