Sturm zersprüht Wasser. Die Gärten trinken, der Beton glänzt und spiegelt in Pfützen das Geschehen. Wegen der nordwestlichen Luftströmung bin ich etwas geschützt und genieße, im offenen Rolltor sitzend, die Linderung nach den heißen Tagen. Das stundenlange Wässern bleibt mir heute erspart.
Trotz der gestrigen Heimsuchungen der Kunstschüler schon am Morgen und dem nachmittäglichen Besuch durch die Flüchtlingsjugendlichen, habe ich fleißig gezeichnet.
Ballettzeichnungen übertrug ich auf Formate, auf die GPS Linien der Wanderung „Handprint Frankfurt“ gezeichnet sind. Sie fügen sich sehr gut mit den abstrahierten Linien der Ballettbewegungen zusammen. Außerdem spielt der Bühnenraum, bzw. der des Ballettsaales eine Rolle. Die Figürlichkeit der Tänzerumrisse soll zugunsten einer Konkretheit der Raumform zurückgenommen werden. Die zeichnerischen Figurenumschreibungen werden bislang dem Forsythekonzept nicht gerecht. Das aber kann ich nun korrigieren. So navigiere ich mich durch den Gravitationsraum der Linienbeziehungen.
Während einer solchen Zeichnung erklärte ich meiner Kunstschülerin Natalie mein Vorgehen, begründete jede Abweichung von der unterlegten Zeichnung und machte mit somit selber klar, was geschah. Während des Rollvorgangs der „Synaptischen Kartierung“ werden die Tuschelinien von den Lösemittelanteilen des Schelllacks teilweise wieder angelöst, was die Dopplung von Motivteilen durch abermaligen Abdruck zur Folge hat.