Die ersten zusammenhängenden Quadratzentimeter des Reinkarnationsblattes sehen zunächst etwas ornamental aus. Die Zeichen könnten von Tatooschablonen stammen. Der zweite Blick zeigt allerdings, dass alle Linien bald abbrechen. Zusammenhänge erscheinen dann erst wieder, wenn die sich wiederholenden Strukturen der Überlagerungssequenz von Rolle 6 erkannt werden. Aus der Ferne werden dieselben vier Gravitationsschwungfomate sichtbar, mit denen das Raster des Doppelportraits viermal gleich zersplittert worden ist.
Beim Zeichnen der bisher etwas über vierzig neu ausgefüllten Scherben, konnte ich gleich an die Konzentration anknüpfen, die meine Arbeit in den letzten Monaten an den Einzelscherben bestimmte. Das verschafft mir ein Gefühl weiter andauernder Kontinuität und Sicherheit. In Zukunft kann ich weitere Blätter in dieser Arbeitsweise anfertigen und somit die Art des Zeichnens und nicht die Zeichnungen selbst in den Vordergrund rücken.
Im Sturm schaffen die zerfetzten Regenwolken schnelle Lichtwechsel, deren nervöses Spiel besonders auf meinem Zeichentisch stören könnte.
Die Feuerschale mit weiterem Gartenschnitt habe ich aus dem Regen genommen und unter das Vordach gestellt. Am späteren Nachmittag, wenn das Material durch den Wind getrocknet ist, werde ich es anzünden. Am Abend wollen wir in die Schirnkunsthalle.