Für die Buchmalereien ist es mitunter von Vorteil, wenn die Zeit etwas knapp ist. Ich komme schneller auf den Punkt, zum Wesentlichen. Ballast fällt weg, und leichter schwebt es sich besser. Manchmal denke ich während der Arbeit schon an ihre Weiterverwendung, als Scan für die tägliche Collage, die sich mit den Schichten der vergangenen Tage verbindet, eine perforierte Schicht hinzufügt. Ich stelle mir den Stapel von 2200 Collagen vor.
Anrufe reißen mich aus der Konzentration. Dann muss ich erstmal raus zum Luftschnappen, – Wieso eigentlich „schnappen“? – um mich wieder zu regenerieren.
Besuch von Carlo, dem Politkünstler. Wenn man betrachtet, was in der gegenwärtigen Politik an Entertainment geboten wird, war er vor Jahren schon weiter – ein Visionär! Auch er spricht neben mir, während ich arbeite, drauflos…
Die Abrissarbeiten in der Nachbarschaft schaffen mit großer Schnelligkeit Raum. Vorübergehend wird der Himmelsausschnitt, der das Wettertheater bietet, weiter. Über dem Staub, der aus dem Zivilisationsabraum emporsteigt, bilden sich die gefiederten Konstellationen für die Auguren. Manchmal halte ich inne und betrachte den Vogelflug. Für mich leiten sich allerdings keine Vorhersagen daraus ab.