Ein langes Theaterwochenende liegt hinter uns. In Frankfurt sahen wir „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq mit Eddie Selge und „Die Verwandlung“ nach Kafka in den Kammerspielen. Selge, wie gewohnt souverän, spielt mit dem Publikum, eine Rampensau! Immerhin kann er sich einen Roman merken, jedes Wort und mehr! Am Ende hat er recht mit dem, was er für sich tun will: Standing Ovations! Ganz anders der Kafka in der Kammer, liebevoll, teils leise, großartig gespielt und ausgestattet. Auch sehr gut angenommen vom Publikum.
Somit hatten wir in den vergangenen vierzehn Tagen, im Schauspiel Frankfurt, einen gelungenen Saisonstart der neuen Intendanz. Darüber sind wir froh. Das ist viel versprechend.
Vorgestern in Mannheim fand die Uraufführung von Haidles „Für immer schön“, in der Übersetzung von B. statt. Die Hauptrolle wurde von Ulrike Folkerts gespielt. Ihre Fernsehpopularität lockt viele Zuschauer in dieses Nationaltheater. Ein schöner Text, der mehr Potential hat, als die Regie umsetzte. Die Textschleifen haben etwas mehr von Beckett. Die Hauptdarstellerin schlug sich tapfer, obwohl sie keine Bühnendarstellerin ist.
Interessant finde ich, dass sich Haidle dezidiert Deutschland als sein Theaterland ausgewählt hat. Und seine Heimatstadt in Michigan nimmt er nun in Besitz, indem alle seine Stücke dort spielen und die Figuren irgendwie alle miteinander, über die Stückgrenzen hinaus, zutun haben.