Die sich auflösenden Stasitext-Porzellansplitter auf Rolle 10 kommen nun zu einem Zusammenspiel mit den abgeformten Scherben des Kraftfeldes. Sowohl die Tonbandprotokollabschriften meiner MfS-Akte, als auch die Fluchtroutenstationen meiner Schüler, finden Platz zwischen den jeweiligen Liniengeflechten auf dem Transparentpapier und auf den Reliefs. Die Bezüge von Volkspalast, Bespitzelung und Umsiedelung bilden einen thematischen Zusammenhang. Die alte Sowjetunion, im Ukrainekrieg ins Visier genommen, baut den Palast noch einmal ab.
Das Thema bekommt also vor dem Hintergrund der russischen Expansionsbemühungen eine besondere Brisanz. Mir kommt die DDR-Parole: “Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“ in den Sinn. Die Identifikation mit dem Bau und dem Erhalt des Palastes erscheint mir umso problematischer. Auch die Versatzstücke, mit denen das Humboldt Forum sich schmückt, sind mir zunehmend suspekt.
Aber das Kraftfeld ist dafür da, sein Labyrinth für einen Ausweg zur Verfügung zu stellen. Die Schüler können nun die Stationen ihrer Flucht in den Umriss der Palaststahlkonstruktion schreiben. Diese Politisierung des Rekonstruktionsprojektes, die mir schmerzlich ist, scheint für die Freisetzung der Energie des Kraftfeldes ein notwendiges Übel zu sein.