Tische, Tanz, Apsaras

Die Apsara aus Alchi überlagerte ich mit den vorausgegangenen Figurenliniengesträuchen auf Rolle 9. Während der Arbeit dachte ich an die aktuellen Diskussionen um die kulturelle Aneignung. Und schon befinde ich mich in einer Legitimierungsfalle! Ich bin aber frei in der Wahl meiner Mittel! Ich arbeite mit Spuren menschlicher Wanderung, verflechte sie in einer Weise, wie es immer zwischen den Orten geschah. Nur auf diese Weise kann kulturelle Weiterentwicklung geschehen. Die neuen Muster, die ich so seit 24 Jahren finde, sind präsent und kaum noch aus der Welt zu schaffen.

Mein Schreibplatz im Gärtchen, bestehend aus dem alten Korbstuhl zwischen den Regalen, unter ihrem Dach und dem kleinen weißen Tisch, benötigt noch etwas mehr Sonne, damit ich ihn, wie in jedem Frühjahr, benutzen kann. Zwar kommen die größeren Eidechsen schon heraus, im Schatten aber, also an den Beinen, Füßen und im Rücken bleibt es kühl.

Am Abend grundierte ich das zwölfte Relief des zweiten Väter – Doppelportraits, wenn ich es nach der Reihenfolge der Anfertigung zähle. Eigentlich ist es aber das zweite aus dem ersten Scherbengericht. Langsam entsteht auch die Figurenanordnung in meinem Kopf. Einige Tanzfiguren, die ich aus „One Flat Thing, Reproduced“ entwickelte, bewegen sich hinter den Tischen, die das Bühnenbild waren, im unteren Bereich des Formates. Darüber schweben Apsaras aus Ladakh.