Tonbandmitschrift

Den Text eines Blattes meiner Stasiakte, eine Tonbandmitschrift meines IM „Lutz Lange“, benutzte ich, um die Porzellanblattformen des Wandbildes im Restaurant Wilhelm & Alexander im Humboldt Forum, die ich auf Rolle 10 übertrug, zu füllen. Jetzt geht die Rückbaustruktur dort in den Stasitext über.

Lange hat das Material in Schränken gelegen. Die intensivere Beschäftigungen damit, fördern verschiedene Stimmungen herauf. Einerseits begegnen mir die Gefühle wieder, die mich vor 40 Jahren in der DDR beherrschten, andererseits treten Enttäuschung und Wut, die dem Informanten gelten hervor. Diese Person erhielt nach der Wende beispielsweise eine Ehrenbürgerschaft, und bis heute scheint seine Stasitätigkeit dabei keine Rolle zu spielen.

Bei der Offenlegung dieser Vorgänge und ihrer künstlerischen Verarbeitung muss es aber um allgemeine Verhaltensweisen gehen, die von den spezifischen Handlungen der Täter und der Opfer ausgehen. Mir wurden in dieser Zeit mehrere Aufträge storniert, die schon unterschrieben waren. Ich hatte mich mit meinem „Mentor“ über sie unterhalten, wie über viele fachliche und private Dinge.