Verschiedene Figurenumrisse, unterschiedlicher Größen, 10 und 13 Jahre alt, finden nun ihren Platz auf dem neuen Relief. Der Größenunterschied schafft einen perspektivischen Raum, die Herstellungsdaten der Zeichnungen eröffnen einen zeitlichen und stilistischen Abstand. Der Strich auf den älteren Transparentpapierrollen ist sicherer und gleichzeitig naiver. Auf den ersten Blick erweckt das mehr Vertrauen. Durch den Transport in die Gegenwart bildet sich durch die Spannung, eine neue Dimension. Von der soll auf dem Relief etwas zu spüren sein.
Wolkenformationen, die wie Stimmungsschwankungen aufziehen, vernebeln die tief stehende Sonne, schlucken das Licht. Daraus entsteht das Morgen-Grauen. Davor sehen die Buchmalereien, mit ihren einschnürenden Schwüngen, leuchtender aus, als sie es wirklich sind. Sie gaukeln mir vor, dass ich mit ihrer Kraft den Tag bestreiten soll.
Mir geht die Möglichkeit durch den Kopf, Assemblagen aus dem Material herzustellen, das bei der Suche nach Möglichkeiten der Reliefbemalung anfällt. Transparentfiguren, Pappmachesplitter, Zeichnungen auf Schellack. Das zusammen, räumlich gestaffelt und komponiert, kann zu etwas anderem werden, als ich es bisher zusammenstellte.