Trommler

Als Kind war ich Trommler in dem Fanfarenzug meiner Schule. An jedem 1. Mai trafen wir uns um sechs Uhr morgens, in unseren dünnen Pionierhemden, den blauen Halstüchern und blauen kurzen Hosen, um weckend durch die Straßen der Kleinstadt zu ziehen. Die Leute müssen den morgendlichen Lärm an diesem Feiertag gehasst haben.

In hr 2 hat Annes Roman Leinsee sowohl als Buch, als auch als Hörbuch lobende Besprechungen bekommen. Über all die Aufmerksamkeit freue ich mich sehr.

Gestern saß ich fast den ganzen Tag im Ateliergärtchen und beobachtete die Pflanzen und das Getier im Biotop: Jagd, Wachstum Revierkämpfe und das alltägliche Gedeihen und Morden. Dabei fiel mir ein, was ich schneiden, umtopfen, säen und wässern wollte.

In den Buchmalereien tauchen neue Figuren auf, unspektakuläre Flächen hinter Verwischungen und Auflösungswolken. Farben werden zurückgenommen und etwas verdeckt, Formen zerfließen. Die harten Schwünge der Rohrgeflechte bilden mit ihren Kreuzungspunkten immer noch das Ausgangsmaterial für die linearen Anfangskompositionen. So entsteht ein täglicher Zusammenklang aus drei Malereien.