Über den Luftbildern der Air Force von 1944 sitzend, entdecke ich weitere hohe Mauern, die weitere Lager umgeben gehabt könnten. Helga hat mir weiteres „entschlüsselndes“ Material geschickt. Nur von den Luftbildern auszugehen, wäre zu spekulativ. Aber weitere Hinweise, wie der Wechsel von Aufenthaltsorten, korrespondiert von Bombenangriffen in bestimmten Gegenden, lassen Rückschlüsse zu. Die unterscheiden sich sehr von dem, was bisher überliefert wurde. Deutlich wird was man verschwieg, vergaß und was sich in der Erinnerung verwischte. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es nicht denkbar, dass wir nun mit der Arbeit aufhören können. Aber eine deutlichere Zielsetzung wäre notwendig.
Im Atelier habe ich die Zeltersequenz in der Weise weitergezeichnet, bei der starke Verdichtungen nur innerhalb von einer Figur stattfinden, wie in der oberen Collage abgebildet. Diese Strukturen ergeben innerhalb von Rolle 6 einen Bruch. Aus den Trümmern tritt ein Stück Kultur hervor. Alfred Teves war auch Kunstsammler.
Gestern ordnete ich die ausgegrabenen Artefakte auf einem Tisch immer neu. Man kann verschiedene Ordnungsprinzipien anwenden: Material, Größe oder Form. Es wäre auch möglich, Zeichnungen darunter zu legen, die mit unseren GPS-Gängen zutun haben. Gerne würde ich eine Ausstellung dazu auf Teves machen.
Gestern zeichnete ich auf moonmoonmoon. Ich muss erstmal das Linienwerkzeug ein wenig kennen lernen, um dann langsam aber kontinuierlich weiter zu machen. Dann muss man mal schauen, was daraus wird und sich an ein abgelegenes Ufer setzen.