Auf Rolle 8 habe ich eine Teilfrottage von der Reliefform mit zwei Tanzzeichnungen zusammengesetzt. Das breite Querformat mit Kulissenwänden sitzt ziemlich mittig im Relief. Auch in den Buchmalereien finden sich heute Kulissenarchitekturen und Figuren.
Zu der fließenden Schellackschicht, mit der ich die letzte Überlagerungssequenz anlösen und teilweise vom Kristallinen ins Flüssige verwandeln wollte, bin ich leider noch nicht gekommen. Im Zusammenhang mit der Vergabe des Physik-Nobelpreises, wurde viel vom Zusammenbruch der physikalischen Gesetze berichtet. Der Übergang von Materie in einen anderen Zustand durch Verdichtung, bildet sich am Rande der Schwarzen Löcher ab. Das inspiriert mich, mit den Vorgängen auf Rolle 8, noch einmal genauer und gründlicher umzugehen.
Beim Betreten des Ateliers am Morgen, erschien mir die Materialität vom Gips, Schellack, Tusche, Pappmache und Graphit, besonders wertvoll. Immer mal schon erschien mir die Vermischung dieser Materialien und ihre Nutzung für skulpturale Projekte, als sehr reizvoll. Jetzt kommt mir in den Sinn, solche Arbeitsschritte auch mit der Behandlung von Holzskulpturen zu verbinden und damit einen Schritt in Richtung „Mütterprojekt“ zu gehen. Der „Müttermantel“, den ich aus dem trocknenden Pappelstamm herausarbeiten möchte, könnte dann eine Oberflächenbehandlung bekommen, die aus diesen Stoffen gebildet wird, mit denen ich nun schon eine Weile arbeite.