Gleichmäßig und selbstverständlich vertiefe ich mich in die Vorgänge der bildlichen Erinnerungen, in die Wiederholung von früher gezeichneten Linien. Sie sind die Wege auf der Suche nach dem, was jetzt geschieht. Das verfolge ich auf Rolle 9 weiter und versuche mich mit den überlagernden Linien, in neue Räume zu bewegen. So lange dabei kein Widerwillen entsteht, scheint das ewig gehen zu können.
Das gilt für die Transparentpapierrollen, aber nicht eindeutig oder nur abgewandelt für die Buchmalereien. Zwar experimentierte ich mit Übertragungen von Linienfragmenten, von älteren Malereien, per Handballenabdruck, auf die neuen Tagebuchseiten, bin aber dort vielmehr auf Neuerfindungen angewiesen. Auf den Rollen entstehen sie durch Überlagerungen, in den Buchmalereien durch Verschaltungen im Hirn.
Immer wieder erinnere ich einen Besuch 1977 bei einem Künstler in Gotha, der Streubel hieß. Das Gesträuch, das ich auf seinen Vorschlag hin zeichnete, hat bei vielen folgenden Bildfindungen eine Rolle gespielt. Der Vorgang des Erfassens vieler Ebenen und Räume und das von vorne bis hinten Durchzeichnen dieses Erkennens, wurde eine grundlegende Herangehensweise. Jetzt findet es sich bei den Überlagerungen wieder.