Nun beginne ich mich mit den Figuren des Goldenen Klosters in Lalung zu beschäftigen. Aus der Fülle wählte ich zunächst zwei Vogeldarstellungen mit Menschenköpfen und langem ornamentalen Schwanzgefieder aus. Sie flankieren die Hauptpersonen der Friese. Zwei von ihnen zeichnete ich auf Transparentpapierbögen, um mich damit weiter auf Rolle 10 beschäftigen zu können.
Vor einem guten Monat beendete ich dort zunächst das Stasithema. Jetzt kann ein Übergang zu anderen Gegenständen der zeichnerischen Beschäftigung geschaffen werden. Die Überlagerungen werden die Richtung angeben, die dann eingeschlagen wird.
Natürlich bekommt die Arbeit an den Buchmalereien hier im Atelier neuen Schwung. Am offenen Rolltor, mit Blick in den kleinen Dschungel des Gärtchens, zu arbeiten ist etwas anderes als an den Hoteltischen oder im Flugzeug. Aber auf dem Dach von Tachis Haus in Lalung sind Linienkompositionen entstanden, die von Tabo inspiriert wurden. Damit ließe sich auf Rolle 10 ebenfalls etwas entwickeln. Wenn der Ringpoche, mit dem wir gemeinsam gegessen haben, schon meint, ich könne in meinem vorigen Leben vor tausend Jahren ein Maler der Klöster gewesen sein, spornt mich das schon etwas an!