Arbeitspausen fallen mir nicht leicht. Mehrere Tage ohne die Weiterentwicklung der Ideen für die Projekte, sind einerseits schwer auszuhalten, andererseits merke ich, dass mir der zunehmende Abstand auch gut tut. Ich hinterfrage meine Gestaltungsentscheidungen und suche nach anderen Varianten.
Von meinem Vater, dem ich eine Apsara auf einer Portraitscherbe zum 86. Geburtstag schenkte, bekam ich ein Buch über das Berliner Kleinkunstgeschehen von 1900 bis 1930. Ein DDR – Verlag gab eine Sammlung von Anekdoten dazu heraus. Die kleinbürgerlich – proletarische Sprachkultur dieser Zeit, hat sich bei ihm erhalten. Es ist, als würde sie nun deutlicher wiedererscheinen.
Das nächste Relief ist fast trocken. Ich habe noch kein Motiv dafür erarbeitet. Termine hielten mich in den ersten zwei Wochentagen davon ab. Auch heute gibt es eine lange Videokonferenz. Ich hoffe, dass sich die Arbeitsbegegnungen bald normalisieren. Ich habe das Gefühl, dass bei der Zusammenarbeit auf digitaler Basis, viel Substanz verloren geht. Es hat etwas von einer Vorausschau des gesellschaftlichen Lebens.