Verschiedene Zielrichtungen

Der durch das Kuratorinnenteam abgesteckte Erinnerungsrahmen im Bezug auf das Projekt „Der Palast der Republik ist Gegenwart“, löst bei mir entgegengesetzte Zielrichtungen aus. Zunächst verengt sich der Blick auf das Porzellanrelief im Humboldtforum und dort auf die Gestaltungsanteile meines IM „Lutz Lange“, die Vergoldungen. Ich spiegele ihre Umrisse und versehe die Oberfläche dieser eigenen Reliefs, die aus dem Projekt „Kraftfeld“ stammen und sich mit dem Porzellangegenüber vermischen, mit einer Schicht der Verarbeitung der Tonbandprotokolle des MfS.

Schon dieses Spiel ist dialogisch und fügt der eigenen Erinnerungsperspektive den Blick auf eine zweite hinzu. Weitere Drehungen der Perspektivrichtungen ergeben sich aus der Veröffentlichung des künstlerischen Forschungsmaterials. Hier kann sich zeigen, ob diese Verbildlichung des Erinnerungs- und Verarbeitungsvorgangs verallgemeinbar sein kann. Das ist der Beitrag meines Projektes „Entgoldung“ zur kollektiven Erinnerung der sich gegenüberstehenden Gruppen.

Die Malerei, die ich gestern fortgeführt habe, bleibt davon unberührt. Vorsichtig begegne ich der eingegrenzten Farbpalette von Schellack, Graphit und Tusche mit Blautönen, die aus den Buchmalereien auf die Reliefs hinüberwechseln.