Verschiedenfarbige Gänge

Nach einem Gespräch über das Väterprojekt, gestern hier im Atelier, erinnerte ich mich daran, dass ich im Mai 2015, davon ausging, dass das Bild der Fitznerbrüder mit meinem Großvater, in Wien / Grinzing aufgenommen worden ist. Deswegen legte ich eine Schicht der Waderungelinien des „Handprint Wien“ über das Rasterportrait von Oscar Fitzner und die Durchblicke auf die Gravitationsschwünge, die die Geflechte der Teppichausklopfer, mit denen ich gezüchtigt wurde, nachzeichnen. Ich stellte mir vor, wie die Brüder, vor ihren Plattenwagen gespannt, auf dem das Modell des Breslauer Domes stand, durch das Wien der Dreißigerjahre liefen. Ein Irrtum, dem ich aber eine Wendung dahin, dass ich das Väterprojekt mit dem „Handprint Berlin“ anreichern oder erweitern kann, mit zu verdanken habe

Es wird nun auch deutlich, dass die verschiedenfarbigen Linien, mit denen ich die Geflechte der Reliefs nachzeichne, einzelnen Wanderungen durch das Gewirr der Straßen einer inneren Stadt ähneln, dem Vorgang der „Synaptischen Kartierungen“ ähnlich.

Gestern färbte ich einige schwarzweiße Scherbenobjekte, auf einen Impuls der gestrigen Buchmalereien hin, noch mal rot ein. Mündet das jetzt in die Verschiedenfarbigkeit der vertieften Linien zwischen den Splittern, so ist der Sprung von den Buchmalereien in die Bemalung der Reliefs vollzogen. Die Flächen dazwischen, werden sich von den Farbmischungen der Linien ernähren können.