Nach den Malereien und Collagen am Morgen beschäftigte ich mich gestern weiter mit den 3d Programmen, der Kompatibilität der Formate und mit der Leichtigkeit skulpturaler und plastischer Arbeitsweisen im virtuellen Bereich. Spontan entwickelte Zeichnung im Raum, muss dann auch im Druck darstellbar bleiben. Bei waagerechten Überhängen kommt es gerne zu Druckfehlern. So beispielsweise bei dem Block, der eine waagerechte Höhlung aufweist, deren Querschnitt sich von einem Kreuz zu einem Habmond oder umgekehrt verändert.
Die Vielfalt der Arbeitsweisen, die jetzt im Atelier parallel zur Anwendung kommen, verschaffen mir eine abwechslungsreiche Freiheit, die nun auch zu Kombinationen von Techniken führen soll, die sonst nichts miteinander zutun haben oder nicht zusammenpassen. Joana, die derzeit mit Wachs und Filzpappe arbeitet, könnte beispielsweise Transparentpapier und ausgedruckte Formen mit hinzunehmen.
Eigentlich hatte ich gestern in Mainz mit der gleichen Setlist gerechnet, wie wir sie schon zweimal bei Dylankonzerten gehört hatten. Und es hätte mir auch nichts gefehlt, wenn es so geblieben wäre. Aber der Meister hat mit seinen Musikerkollegen etwas mehr Energie entfaltet und mischte das Althergebrachte gehörig auf. Er nahm Songs der neuen Platte, sang Uraltes in neuem Gewand, zog Jazzgesangteile mit hinzu und überraschte mit einem allgemein energischen Zugriff auf sein Songmaterial. Dabei ging’s zwischen den Musikern der hervorragenden Band und dem Gesang Dylans zeitweise sehr leise zu und manchmal entfesselt. So schaut man zurück als Künstler.