Gestern beschäftigte ich mich mit den Umrissen der Buchmalereien vom Februar 2010, die ich für die Reliefgestaltung ausgesucht hatte. Die dunklen Flächen der dicken Tuschelinien treten nur durch Umrisse auf. Somit entstehen Verfremdungen der Kompositionen, die auch die Gegenstände und Figuren verschwinden lassen. Ich frage mich nun, ob ich das so stehen lassen soll, oder die Flächen durch leichte Tuschelasuren hervorheben soll, um erkennbare Figurengruppen zu zeigen?
Am Morgen dachte ich an die Mäntel der Reiter und an die Gewänder der Frauenfiguren an den Wänden der Tempelräume von Alchi. In den Rankenmedallions gibt es Bogenschützen auf Pferden, Elefanten und andere mannigfaltige Szenen. Die etwas mitgenommenen Malereien ließen sich auf Transparentpapier übertragen, vergrößern und vervollständigen, weiter vergrößern, verändern und weiter vergrößern, bis ich zu meinen eigenen Figuren komme.
Aber zunächst geht es darum, die Umrisse auf dem Relief zu verteilen. Die Gleichmäßigkeit, mit der ich das auf den vorangegangenen Exemplaren gemacht habe, würde ich gerne, zugunsten von mehr Spannung, verlassen. Es wäre auch möglich, manche Umrisse vorsichtig zu überlagern…