Die Milch aus dem gestrigen Nebelaquarium ist pünktlich zum ersten Advent zu Schneefall geronnen. Zum Mitzählen schlägt die Glocke aus dem Turm der Friedenskirche ihren expressionistisch scheppernden Klang. Die lärmende Verdichtung der Alkoholiker innerhalb der rituellen Behauptung eines Weihmachtsmarktes des Gallusviertels ebbte erst nach Mitternacht ab. Den traurigen Anblick hätten wir uns sparen sollen.
Am Nachmittag zeichnete ich nun den Entwurf des ersten Dreiecks des FRANKFURTER KRAFTFELDES auf die weiß grundierte Holzfläche. Noch einmal fiel Überflüssiges der Zeichnung weg. Vorher holte ich mir verabredungsgemäß bei M. Ton ab und kann so am Montag endlich mit dem Modellieren beginnen.
Im Dezember und Januar sollte ich weitere Entwürfe machen. Mit den Erfahrungen, die ich in den letzen Wochen während einer an aufwendigen Irrtümern reichen Arbeitsphase gemacht habe, sollte das nun schneller gehen. Nun sollte eine Produktion anlaufen deren Dynamik ansteckend sein muss.
Während des Zeichnens hörte ich die explosionsartigen konträren Kompositionseinfälle von Jack White auf seiner kurzen und verdichteten Platte „Blunderbuss“, und es entstand das Bedürfnis davon etwas auf die Reliefarbeit übertragen zu wollen. Das wäre die Verstörung des Ornamentes durch falsche Anschlüsse zwischen den verschiedenen Dreiecken. Natürlich kann ich das herbeiführen, indem ich den Verlauf der abgestimmten Komposition, während der sich die Motive langsam verändern, absichtlich durcheinander bringe und „verstimme“.
Meine derzeitige Planung sieht aber vor, alle Übergänge perfekt zusammen zu zeichnen, um dann danach mit dem Material spielen zu können. Dabei werden genügend präsentable Beispiele entstehen, um das Projekt vorzustellen. Es wird also verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten geben.
Eine Schar von Krähen entdeckte im Schnee eine weggeworfene Tüte mit frittierten Kartoffeln. Nun sieht es aus als hätten einige von ihnen gelbe Schnäbel und würden deswegen von den anderen gejagt.