In den heutigen gemalten Szenen bilden sich Verstrickungen ab. Zwischen den kommunizierenden Körpern übertragen sich Zustände. Euphorie und zurückgezogene Gleichgültigkeit neutralisieren sich. Türkisfarbene Pflanzen treiben aus Altrosasümpfen. Aus den Lavastrukturen, die heute wieder die Ausgangssituation bildeten, dehnt sich schnell Farbleben aus. Seine Vielfältigkeit würde ich gerne auf die Flächen der Altarobjekte übertragen.
Gestern zeichnete ich an der Dornenkronensequenz weiter. Die Verdichtung nach unten hin, ich bin bereits bei den Füßen des Gekreuzigten angelangt, muss nun anziehen. Die Dunkelheit muss zunehmen. Das bekomme ich aber hin. Vor Weihnachten ist noch genügend Zeit, um den mittleren Streifen fertig zu zeichnen.
In alten Fotos fand ich Entwürfe für das Kreuz. Varianten in Gips und Styropor. Letztere in Maßstab 1:1. Da ist deutlich diese naive Farbigkeit zu sehen, die nun glücklicherweise verblichen ist. Ein weiteres Kreuzigungsobjekt ist eine lebensgroße Christusfigur, die ich modelliert, abgeformt und in einem sehr stabilen Material abgegossen habe. Im Stück „Bauernsterben“ von Kroetz wurde heftig damit gespielt. Und dann gibt es noch ein Foto von mir, als Gekreuzigter liegend auf einem Prospekt nach Philip Otto Runge.