Auch die langen Schatten des Morgens sind verwischt, fallen über den ockerfarbenen, staubtrockenen Split nach Westen. Im rechten Winkel dazu starten die Flugzeuge – Ostersonnabend. Ein schwarzer Mensch in orangefarbener Signalweste und mit leuchtend hellgrünen Handschuhen sammelt mit einem Greifstab Papier, überfahrene Tauben und Flaschen in eine große graue Mülltüte.
Von Südosten her schieben sich Schleierwolken heran, die sich verdichten und übergehen in Schäfchengewölk. Somit endet der Sonnenschein noch am Morgen und Hoffnung auf Regen zieht auf.
In all dem rasenden Licht leiden die Blätter meines Ateliergärtchens, das auf dem Beton steht. Sie werden teilweise braun oder weiß. Aber die, die neu austreiben, werden mit der Sommersonne zurechtkommen.
Krishnababy hält mit seiner linken Hand das Buch offen, in das ich schreibe. Schatten fällt auch von seiner Butterkugel, die er in der rechten Hand hält auf das Papier und von der man nicht weiß, ob er sie gerade hergibt oder behalten will.
Zwei junge Männer sitzen an einem Außentisch des geschlossenen Cafes und unterhalten sich mit Zigaretten im Mund. Sie sind keine geübten Raucher, drehen sich aber lieber gleich eine nächste Zigarette, um nicht tatenlos dazusitzen. Eine Frau mit neckisch kleinem Kopftuch trägt bunte eng anliegende Hosen und kommt von ihrem Einkauf zurück. Ihr begegnet eine andere Frau mit zwei Kindern, die die Jungen Männer misstrauisch beäugt. Diese stehen auf und gehen nach Osten davon, worauf alle schnell aus meinem Blick sind. Es bleiben nur die Gegenstände im sich verändernden Licht.