Mittlerweile ist es draußen dunkel, wenn ich morgens im Atelier an meinem Tisch sitze. Während der Herfahrt überqueren die Bauerbeiter die Strasse zwischen ihren Containerunterkünften und der Baustelle im Scheinwerferlicht der großen Kräne und Betonlaster.
Vinzenz hat uns das Video des Auftritts in der „Serpentine Gallery“ in London geschickt. Einführend hält Olafur Eliasson einen kleinen Vortrag über die Arbeit im Institut für Raumexperimente, mit dem er Vinzenz ankündigt. Und Vinzenz sprach in seinem „Lichtbildervortrag“ dann über die Generationen innerhalb seiner Familie, zeigt sie im Garten seiner Großeltern. Dann stellt er Privates und seine Arbeit relativ kommentarlos gegenüber, damit der Betrachter, die Dinge selbst in seinem Hirn verknüpfen muss. Dabei macht Vinzenz einen lockeren Eindruck. verstellt sich nicht und bleibt bei sich. Das verschafft ihm beim Publikum und sicher auch bei seinen Mentoren Sympathie. Durch einen Harfenspieler gab es noch den Verweis auf fließendes Wasser, das sicher auch mit seiner Wohnstatt auf der Themse zutun hat, und das außerdem von einem Spülbeckenvideo begleitet wird.
Ich habe mir nun überlegt, nach Berlin zu fahren. Es gibt auch mit Anne viel zu erzählen, gerne würde ich dort auch wieder ein wenig arbeiten.
Einen ersten Projekttext verschickte ich an die Mitstreiter des Gefangenengedenkens. Helga machte sich gleich daran, das Ganze fleißig mit Fakten zu ergänzen.