Gestern Vormittag begann ich wieder, mit virtuellen Skulpturen zu arbeiten. Eines der Werkzeuge heißt „Ray Dream“ und ist nicht ganz einfach zu bedienen. Damit kann ich aber auch die Umrisse extrudieren, die man gezeichnet hat oder gewandert ist.
Die Hitze hat mich fest im Griff. Sie ist ein Synonym für all die belastenden Dinge, denen man nur schwer entrinnen kann und löst eine depressive Tendenz aus. Ich kann nicht aus meiner Haut und werde gleichzeitig träge. Deutlich ist zu spüren, wie die Luft steht, kaum Zirkulation. Sehnsucht nach Fahrtwind oder einem Gewitter kommt auf.
Dennoch baute ich im Atelier an dem Dreiecksrahmen für die Reliefs und hatte mich dabei auf die neue Situation der Werkbank einzurichten. Sie ist niedriger als der Schraubstock auf seinem Tisch.
Am Abend las ich in einem Buch über Angkor Wat und stellte dabei fest, dass die Masse der Bauten noch viel gewaltiger zu sein scheint, als ich mir das vorgestellt hatte. Jedenfalls müssen wir uns von der Vorstellung verabschieden, uns alles anschauen zu können.
Gestern interessierte ich mich besonders für die Reliefgalerien des Bayon. Die Fülle der Motive lässt sich kaum zwischen zwei Buchdeckel bringen. Auch deswegen muss man hinreisen. Es kann sein, dass die Besichtigung anstrengender aber auch großartiger wird, als alles, was wir bisher in Indien gesehen haben.