Auf Rolle 8 begann ich eine neue Überlagerungssequenz mit der Tuschezeichnung eines neuen Tanzfigurenumrisses. Der füllte sich beim Zusammenrollen gleich mit den durchscheinenden Teilen der vorigen Überlagerungen, die ich dort hineinzeichnete.
Mir fällt auf, dass ich im Lauf der Zeit ein eigenes Vokabular entwickelt habe, das die Arbeitschritte der unterschiedlichen Projekte benennt. Die entstehenden Phänomene können in dieser Weise geordnet werden und entwickeln sich zu planbaren Probierphasen. Alles bleibt eher vage und verweigert das fertige Produkt, das dann irgendwann doch von alleine auftaucht.
Im sonnigen Garten bog ich am Nachmittag die unteren Äste meiner größten Weide nach innen und band die entstandenen Schwünge mit Schnur fest. So soll eine konzentrierte Kraft als Formenenergie wachsen, die den gefährdeten Raum verletzlich zeigt und visuell schützt. In die so entstehenden Schlaufen hänge ich mit den Schülern und alleine an Perlonfäden Muscheln und Steine, die aus aufgefädelten Ketten von den Kanaren stammen. Sie schaukeln im Wind und ziehen Insekten an, die sie als Unterschlupf nutzen.