Vor der Natur

Auf Rolle 11 übertrug ich den Umriss der dritten Buchmalerei von gestern. Durch den Rückblick in das Jahr 2010 verändern sich die Motive. die Umrisse werden härter und die stärkeren Kontraste bündeln die Kraft. Gleichzeitig aber kommen auch weiche neue Gestaltungsweisen auf. Zwischen den senkrechten Schraubengwindeabdrücken bilden Tuschepinselspuren neue Figuren.

Vor mir liegt nun eine Pause, die ich mir noch gar nicht vorstellen kann. Zwar nehme ich meine Tagebuchutensilien mit auf Reisen, bin dann aber von meinem Blog und der Weiterarbeit an der Transparentpapierrolle abgekoppelt. Schon in der kommenden Woche möchte ich eher das Atelieraufräumen und andere Arbeiten machen, als meine Projekte weiterentwickeln.

Immer wieder denke ich an das Gehen mit dem Text oder an das Schreiben im Gehen. Dabei muss ich an eine Geschichte unseres Vermieters in Heidelberg denken. Er sprach von seinem Vater, der zwar ein Steinmetz war wie er, aber auch ein Naturlyriker. Er schrieb auf einem Bauchladen im Wald, den er durchstreifte, seine Gedichte. Das erinnert mich an mein Aquarellieren im Freien, mit dem ich Jahrzehnte lang Landschaft, Architektur und Natur besser verstehen wollte. Heute geht es nicht mehr so sehr um die Außenwelt, sondern um das, was nicht sichtbar ist.