Vorgeformtes Material

Auf dem Zeichentisch liegt ein Reclam-Band aus dem Jahr 1983. Es handelt sich dabei um eine hochdeutsche Fassung des Nibelungenliedes von Uwe Johnson und Manfred Bierwisch. Ab und zu greife ich zu diesem Stoff und denke dabei an meine Arbeit am Schauspiel Dresden. Von damals, etwa der gleichen Zeit, in der diese 8. Auflage erschienen ist, stammen Bühnenzeichnungen, Aquarelle und Collagen. Durs Grünbein war Regieassistent von Wolfgang Engel.

Die Bühnenzeichnungen sind den Tanzzeichnungen ähnlich. Diese Arbeit ist eine Beschäftigung mit künstlerisch mehrfach vorgeformtem Material. Die Neuinterpretation von Raumkonstellationen mit Figuren.

Mit einer Frottage von der Reliefform Nummer 5 und einer Ballettzeichnung aus dem Jahr 2003, fertigte ich eine Überlagerungssequenz an, mit der ich die zwei Figurenumrisse füllte. Die Weiterarbeit daran, soll mich der Arbeitsweise näher bringen, mit der ich mein Tanzthema der Abspaltung der Söhne von den Vätern in die Reliefmalerei einfügen kann. Die Grenzen der Scherben werden von den Gravitationsschwüngen beschrieben, die Brüche der Splitter, von den Überlagerungssequenzen der 4 Scherbengerichte, die ich auf der vorigen Transparentpapierrolle gezeichnet habe. Dieses Grundmaterial soll mich nun in weitere Aufsplitterungen führen.