Zwischen den Blättern des Gärtchens hängen Muscheln, bewegen sich leicht im Licht der Fensterreflektionen. Das Grün zittert und wedelt, die Meisen pfeifen um die Wette, Insektenschatten folgen meinen Linien auf dem Papier. Im alten, braunen Laub, das den Boden bedeckt, tarnen sich ornamentale Nachtfalter vor den wachsamen Augen der Eidechsen, denen Schönheit egal ist.
Die Morgenmalereien fertigte ich vorsichtig an, schreibe langsam. Hinter den Augen wandern die Zählreime der Bluesstrophen hin und her. Wenn die Gitarre gestimmt ist, kann ich den Song „Der Rabe Ralf“ von Christian Morgenstern singen:
„Der Rabe Ralf,
will will huhu
dem niemand half,
still still du du
half sich allein am Rabenstein…“
Einer Hebamme erzählte ich von meiner Müttermantelskulptur. Sie verstand nicht, wie ich als Mann zu diesem Thema komme. Außerdem tat sich eine Dualität auf: die Schwere des Mantels ist die Last, die eine Mutter trägt oder die, die eine Mutter ist.