Im geöffneten Rolltor sitzend kann ich über den Vortrag nachdenken, den ich am heutigen Vormittag bei der Bahntochter Systel gehalten habe.
Richtig war die Beschränkung auf das Thema der Landart am Hang. Es ist nicht wichtig, möglichst viel von der künstlerischen Arbeit zu zeigen. Es kommt eher auf die Geschichten an, die damit zusammenhängen und die Verbindung zwischen den Themen deutlich werden lassen. Auch mir fallen erst die Zusammenhänge auf, wenn ich darüber spreche, ich stelle sie erst dann her, während ich mich in die Situation und in die Stimmungen der mir gegenübersitzenden Menschen hinein versetze.
Eine interessante Frage, die immer wieder auftaucht ist die nach den Zielorientierungen. Während ich vor einem weißen Blatt sitzend frei beginnen kann, Linien zu ziehen und damit die Inspiration wecke, die sich erweitert und an Schluss verfestigt, fragen die Mitarbeiter nach Vorgaben und Richtlinien.
Maja konnte mich erstmalig in Aktion erleben, wie auch das Feedback der Mitarbeiter. Sie war erstaunt über die Fülle der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen. Vielleicht ist es aber auch einfach reizvoller das Ganze im Kunstzusammenhang zu durchdenken.
Danach schlenderte ich über die Mainzer und schaute noch mal bei den Jungs von Schulz & Souard rein. Mir fehlte schon meine Zeichenstunde im Schaufenster.
Nach den sonnigen Tagen ziehen jetzt dunkle Wolken von Nordwesten heran. Der Regen beginnt so, dass zunächst der Staub auf den warmen Betonplatten zu hüpfen beginnt. In winzigen Explosionen trifft das Wasser auf die Trockenheit. Und in der kurzen Zeit, in der ich eine eigene Wasserspur auf einer Zeichnung verwischt hatte, steht schon ein Millimeter Regen auf dem Beton. Schnell wird es kühl, kleinere Donner erfüllen die Wolken und hinter ihnen erschein Wieder das tiefliegende Sonnenlicht. Regenbogenzeichen entrücken mich für einen Moment.